Geschichte:
Den Begriff Vortl- oder Vortel-Schießen gibt es nur in Altbayern bei den Königlich Priviligierten Feuerschützengesellschaften. Es bedeutet Bevorzugung oder eben Vorteil und wird „Vortl“ oder „Vortel“ gesprochen.
Ein Schützenneuling in einem bayerischen Schützenverein kann durch Unkenntnis des Begriffes leicht identifiziert werden.
Seit dem 13. Jahrhundert ist das „Vortel“ ein jährlicher Zuschuss des Bayerischen Wittelsbacher Herrscherhauses an die Schießgesellschaften, Reichniss. Die Städte erhielten damals vom Herzogtum Wittelsbach Zuschüsse in der Höhe von mehreren Gulden pro Jahr.
Zum Ausgleich mussten die Schützengesellschaften Pulver und Blei vorrätig halten und für die Pflege der Waffen und der Ausrüstung sorgen. Ebenso mussten neue Gesellen rekrutiert und in regelmäßigen Schießübungen trainiert werden. Per Dekret wurde verordnet, dass neue männliche Jungbürger 2 Jahre lang, jeweils mindestens 4 mal jährlich, immer sonntags auf den Schießständen zum Üben anwesend waren. Gemeine Bauern durften daran nicht teilnehmen.